Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissen­schaftliche Fakultät - Winckelmann-Institut

Promotionsarbeit Torsten Renner

Vergangenheit als Konstruktion von Legitimation.

Das Konzept Archaismus im Kontext dreidimensionaler Bildwerke
im ptolemäischen Ägypten


Der Rückgriff auf die Vergangenheit ist ein sich wiederholendes Phänomen der antiken Kulturgeschichte. Zur Umsetzung des Konzeptes Archaismus bedarf es eines Aussageträgers. In diesem Zusammenhang nimmt die Bildkunst eine entscheidende Rolle ein. Die Bildwerke waren auf sozialpolitische Konzepte ausgerichtet und dienten in ihrem Kontext als Aussageträger visueller Kommunikation.
Jener Sachverhalt eröffnet die Frage nach einer Applikation des Konzeptes Archaismus im Kontext ptolemäischer Herrscherstatuen der Zeit um 330–30 v. Chr.. Ziel des interdisziplinären Dissertationsvorhabens ist es, dreidimensionale Bildwerke ptolemäischer Herrscher in ein retrospektives Verhältnis zum rezipierten >historischen Vorbild< der altägyptischen Bildkunst zu bringen. Des Weiteren wird auf die Gegebenheit von Transferprozessen zur technischen Umsetzung eines zu rekonstruierenden Kopiervorganges Bezug genommen.
Der zu untersuchende Zeitraum umfasst das Alte Reich um 2500 v. Chr. bis zum Ende der ptolemäischen Epoche um 30 v. Chr., der zu untersuchende Kulturraum Unter-, Mittel- und Oberägypten.