Klassische Archäologie
Klassische Archäologie ist eine historische Kulturwissenschaft. Sie erforscht die Kulturen des antiken Mittelmeerraumes, vor allem die der griechischen und römischen Antike, aber auch deren Vorstufen und Nachbarkulturen – sowie schließlich auch die Rezeption und Transformation der Antike bis in die Gegenwart hinein. Im Zentrum stehen dabei die Relikte der materiellen Überlieferung (Städte, Bauten, Objekte), die als historische Spuren für die Rekonstruktion des Lebens der antiken Gesellschaften und ihrer Menschen analysiert und interpretiert werden.
Dabei vereint die Klassische Archäologie verschiedene Praktiken und Methoden des archäologischen Forschens: Feldforschung und Ausgrabung, Befunddokumentation und Objektklassifizierung, kulturhistorische Interpretation und Rekonstruktion antiker Lebenskontexte. Erst in der Summe der verschiedenen Zugriffe auf die materielle Kultur kann es gelingen, basierend auf den archäologischen Spuren Einblicke in das Leben der antiken Gesellschaften sowie der materiellen Ausgestaltung ihres Lebens zu gewinnen.
Entsprechend weit gesteckt wird die Klassische Archäologie am Winckelmann-Institut realisiert – sowohl in der Forschung als auch in der Lehre. Die Forschungsprojekte der Mitarbeiter*innen am Institut umfassen Feldkampagnen mit Surveys und Ausgrabungen in verschiedenen Regionen des Mittelmeerraumes, Objekt- und Kontextforschungen, bildwissenschaftliche und kulturhistorische Analysen, digitale / virtuelle Rekonstruktion sowie öffentlichkeitswirksame Wissensvermittlung (in Ausstellungen oder online).
Ebenso bietet das Institut seinen Studierenden ein vielfältiges Angebot in der Lehre, womit wir sowohl dem Spektrum des Faches als auch den Berufsaussichten der Studienabsolvent*Innen gerecht werden wollen: Das Fach kann mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Begabungen realisiert werden – als Wissenschaft des archäologischen Ausgrabens und Dokumentierens, des kulturhistorischen Interpretierens und Rekonstruierens, sowie des öffentlichkeitswirksamen Präsentierens und Diskutierens. Ziel des Studiums ist es somit, unter Begleitung durch die Dozierenden die eigenen Interessen zu erproben, Befähigungen zu vertiefen und sich neue Kompetenzen zu erschließen.
In der archäologischen Lehre werden daher bewusst sowohl wissenschaftliche als auch praxisbezogene Ansätze kombiniert. Studierende können dabei an aktuellen Forschungsprojekten mitarbeiten, an Feldkampagnen teilnehmen, wissenschaftliche Texte verfassen, Ausstellung realisieren oder auch 3D-Modelle / VR-Anwendungen erstellen. Damit eröffnen wir all unseren Studierenden vielfältige Perspektiven und Chancen für eine spätere berufliche Anwendung des an der HU Gelernten. Die erworbenen Kompetenzen befähigen für ein breites Spektrum an beruflichen Tätigkeiten innerhalb und außerhalb des akademischen Bereichs, z.B. in der Wissenschaft, in Museen, in den Medien, im Verlagswesen, im Kulturmanagement, in Politik und Wirtschaft oder in der Erwachsenenbildung.