Lange Nacht der Wissenschaften 2025
Forschungsprojekte am Winckelmann-Institut
"Vom Desktop in die Antike: Digitale Anwendungen in der Klassischen Archäologie"
> Das Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften 2025
Raum Unter den Linden 6, Hauptgebäude, Archaischer Saal 3092 und Löwenlounge 2096
Mit Pinsel und Spaten ausgestattet, sich durch Abenteuer kämpfend oder über verstaubten Objekten grübelnd – Es gibt viele Klischees über Archäologinnen und Archäologen. Aber wie arbeitet die Archäologie eigentlich heute und in der Zukunft? Wie haben modernste Techniken diese Wissenschaft verändert und damit auch die Ergebnisse? Aber vor allem: Welche Fragen können heute mit Hilfe von Computern beantwortet werden? Wir begeben uns gemeinsam auf eine spannende Reise in die Vergangenheit, aus der wir mit neuen und überraschenden Erkenntnissen zurückkehren werden.
Antike neu erleben – Virtuelle Simulation antiker Akustik auf dem Forum Romanum
Raum Löwenlounge 2096
Digitale Technik erlaubt uns, die antike Welt in einer ganz neuen Weise zu erforschen. Was aktuell alles möglich wird, zeigt die Archäologie historischer Akustik auf: Lassen Sie sich zu einer virtuellen Reise auf das antike Forum Romanum entführen und verfolgen Sie die großen Ansprachen berühmter Politiker wie Cicero oder Caesar mit. Wie gut waren ihre Reden überhaupt zu verstehen, wo musste man stehen, um die Politiker gut zu hören – aber auch: wie leicht konnten ihre Gegner diese Kommunikation zwischen Politikern und Bürgern stören? Erleben Sie politische Praxis im antiken Rom live!
Laokoon 3D – Mit Computertechnik ein berühmtes Meisterwerk der Antike neu entschlüsseln
Raum 3092
Die antike Skulptur des Laokoon – wer kennt sie nicht? Aber ist Ihnen bewusst, was neue Computertechnik an aufregenden und spektakulären Erkenntnissen zu dieser berühmten Statuengruppe noch gewinnen lässt? Die Ausstellung des Winckelmann-Instituts zeigt in eindrücklicher Weise, wie wir aus dem Dialog zwischen realen Objekten und digitalen 3D-Modellen einen neuen Blick auf die Laokoon-Gruppe entwickeln können. Schlüpfen Sie in die Rolle der antiken Bildhauer, der Künstler der Renaissance oder der modernen Archäolog*innen: Sie werden überrascht sein, einen ganz anderen Laokoon kennen zu lernen!
Mit der Vergangenheit in die Zukunft - Digitale Arbeitstechniken in der Archäologie
Posterausstelllung
Raum 3092 Archaischer Saal
Archäologen graben nur aus – von wegen! Heute ist es selbstverständlich, in der Archäologie unterschiedliche digitale Methoden anzuwenden. Damit lassen sich verschiedene Aspekte des antiken Lebens zurückgewinnen – jenseits des Ausgrabens. Die Forschungsprojekte des Winckelmann-Instituts nutzen derartige Methoden auf vielfältige Weise. Archäologinnen und Archäologen stellen Ihnen ihre Ergebnisse vor. Sie werden staunen, was heutzutage alles möglich ist!
Einladung zum antiken Gastmahl
Raum 3092 Archaischer Saal
Bei uns können Sie einen der aufregendsten Lebensbereiche der antiken Welt tatsächlich ausprobieren: das Gastmahl. Nehmen Sie auf einem unserer Speisebetten Platz und lassen Sie sich bei antiken Speisen und Getränken in die Atmosphäre einer solchen Veranstaltung entführen! Wie lässt es sich im Liegen essen, und was hatte die antike Küche zu bieten? Sie werden auf den Geschmack kommen!
Kinderleicht?! Archäologisches Scherbenpuzzle
Raum Archaischer Saal 3092
In der Archäologie sind verschiedene Fähigkeiten gefragt. Ein gutes Auge und etwas detektivisches Gespür gehören auf jeden Fall dazu. Hast Du beides? Dann kannst Du bei uns ausprobieren, wie man mit antiker Keramik arbeitet. Groß und Klein sind eingeladen, sich als Archäologinnen und Archäologen zu versuchen!
Ancient Social Media – Mitteilungsplattformen in der Antike
Raum Löwenlounge 2096
Mal eben schnell eine Nachricht schreiben oder einen Kommentar da lassen… Mit digitalen Geräten heute kein Problem! Aber, wie lief das in der Antike? Auch damals schon hatten die Menschen das Bedürfnis, sich schnell und tagesaktuell anderen mitzuteilen. Die sozialen Medien der Griechen und Römer mussten aber ohne Computertechnologie auskommen. Wände waren mit Graffiti versehen, und Nachrichtentexte wurden auf Wachstafeln geschrieben. Beides kannst Du bei uns ausprobieren. Mach also mit bei unserem Social Media-Projekt der Antike!
Tunica, Toga & Co – Kleidung in der Antike
Löwenlounge 2096
Kleider machen Leute – Das galt auch für die Antike! Bei den Griechen und Römern waren ganz bestimmte Kleidungsstücke angesagt. Es war chic, sich in meterlange Stoffbahnen zu hüllen, und Hosen galten als unkultiviert. Aber, wer trug eigentlich was? Wie unterschieden sich die Trachten von Männern und Frauen? Und waren solche Klamotten überhaupt bequem? Komm vorbei und probiere es einfach bei uns aus! Dein bestes Outfit kannst Du vor einer antiken Kulisse fotografisch festhalten.
Aus der zyprischen Erde in den Drucker in Berlin
Raum Löwenlounge 2096
Wie können Archäolog*innen mit Objekten arbeiten, die sie 3.000 km entfernt gefunden haben, die sie aber nicht an die Humboldt-Universität in Berlin mitnehmen können? Ganz einfach: Sie drucken sie einfach aus! Möglich machen das moderne Streifenlichtscanner, mit denen die eben erst auf der Mittelmeerinsel Zypern ausgegrabenen Tonfiguren digital abgetastet und somit virtuell konserviert werden. Im Computer entsteht ein dreidimensionales Objekt, das als Datensatz einfach mit nach Berlin reist und hier über einen 3D-Drucker als Kopie in Originalgröße nachgeformt wird. Anfassen ist damit erlaubt!
Antike Kulthandlungen in einem „digitalen“ Heiligtum im antiken Ostia
Raum Archaischer Saal 3092
Ausgraben bedeutet, kleinste Fragmente wie in einem Puzzle wieder zusammenzuführen. Digitale Rekonstruktionen helfen, eine Vorstellung von längst vergangenen Bauten und Handlungen zu bekommen. So arbeitet auch das Ostia Forum Projekt der Humboldt-Universität (www.ostiaforumproject.com), das ein bislang unbekanntes Heiligtum in Roms erster Kolonie entdeckt hat. Auf dem Bildschirm entstehen Tempel und Altäre des Heiligtums, und es lassen sich die Abläufe an einem der Brandaltäre nachvollziehen. Dies ermöglicht spannende Einblicke in die Abläufe von Riten und in die Religionsgeschichte Ostias.
Alte Dokumente – Neue Erkenntnisse: Das digitale Archiv der Klassischen Archäologie an der HU Berlin
Raum Archaischer Saal 3092
Bereits seit über 150 Jahren kann man an der Humboldt-Universität das Fach ‚Klassische Archäologie‘ studieren. Aber wie war das damals in der Kaiserzeit, in der NS-Zeit, während der beiden Weltkriege oder zur Zeit der DDR? Wer hat Archäologie gelehrt und studiert? Wie prägten die historischen Ereignisse das universitäre Leben und einzelne Biographien? All das sind Fragen, die wir versuchen, mit unseren umfangreichen Archivmaterialien zu beantworten. Die Digitalisierung der Dokumente soll sie zukünftig für alle Interessierten zugänglich machen. Dazu geben wir Ihnen schon jetzt einen Einblick!
Pompeji Reset – Die römische Vesuvstadt digital wiederauferstanden
Raum Löwenlounge 2096
Wir schreiben das Jahr 79 n. Chr.: Der Ausbruch des Vesuv zerstört und verschüttet die römische Kleinstadt Pompeji. Heute – fast 2.000 Jahre später – gehört der Ort zu den wichtigsten archäologischen Stätten, um das komplexe Alltagsleben der römischen Antike zu rekonstruieren. Dafür kommen mittlerweile innovative Techniken zum Einsatz wie digitale Scans, virtuelle Simulationen und selbst Software für Computerspiele. Laufen Sie am Bildschirm durch spektakuläre neue Ausgrabungen von Häusern, die erst im letzten Jahr freigelegt wurden und die vor Ort noch gar nicht zu besichtigen sind!
Gallien, Caesar und ein Grabbau – Die Römer im heutigen Südfrankreich
Raum Löwenlounge 2096
Ganz Gallien ist von den Römern besetzt – alle Asterix & Obelix-Fans kennen diesen Satz! Im Gegensatz zum Comic nehmen wir Sie allerdings nicht mit in das kleine gallische Dorf, sondern in die römische Provinz Gallien, genauer gesagt in den Ort Glanum im heutigen Südfrankreich. Hier steht bis heute ein monumentaler Grabbau einer einflussreichen Familie, die – ganz anders als Asterix und Obelix – schnell den römischen Lebensstil annahm. Erfahren Sie, was ein Relief in der Humboldt-Universität und Caesars berühmter Ausspruch „veni, vidi, vici“ damit zu tun haben!