Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissen­schaftliche Fakultät - Porolissum

Vorarbeiten


In den 1980er Jahren führte Nicolae Gudea umfangreiche Untersuchungen im römischen Kastell durch, das zuvor bereits durch Ausgrabungen an den Umwehrungen und dem Stabsgebäude bekannt war. Gudea legte lange Sondagen durch das Kastell, um die Bebauungsstrukturen zu klären. Dabei stieß er auf einen unterirdischen Bau westlich des Stabsgebäudes.



Plan des römischen
Kastells Porolissum (nach Gudea)
Sondage von 1984


Die Funde aus dem damals entdeckten Keller waren für ein einfaches Gebäude sehr ungewöhnlich: Statuettenfragmente, Inschriftenfragmente und Wandputz gaben Hinweise auf einen Bau mit besonderer Funktion. Möglich schien, daß es sich um einen Versammlungsraum von Anhängern des Mithras-Kultes handelte.


Marmorvotiv, gefunden 1984
Marmortäfelchen, gefunden 1984

Im Jahr 2008 konstituierte sich ein neues Projekt, um das damals nur durch zwei Sondagen erfaßte Gebäude im Detail zu untersuchen und die Architektur, das Alter und die Funktion zu klären. Für eine solche Untersuchung stehen heute moderne Methoden zur Verfügung: Vor der Grabung wurde das Areal vermessen und geophysikalisch, mittels Geomagnetik und Geoelektrik, prospektiert. Eine Überdachung der Grabungsfläche dient dem Schutz der empfindlichen Architekturbefunde vor Witterungseinflüssen.