Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissen­schaftliche Fakultät - Institut für Archäologie

Lehrerinformation

Die Unterrichtsmaterialien für das Themengebiet "altes Ägypten" eignen sich für die Klassenstufen 5 bis 6.

Als Einstieg soll eine Vorstellung von dem Zeitraum vermittelt werden, der zwischen dem alten Ägypten und der Gegenwart liegt. Dies kann mit Hilfe eines Zeitstrahls gemeinsam mit der Klasse erarbeitet werden.

Nun zeitlich im alten Ägypten angekommen, kann eine allgemeine Einführung erfolgen, um den zeitlichen und räumlichen Rahmen abzustecken.

Dann kann den Kindern das Schriftsystem der Alten Ägypter näher gebracht werden. Die Arbeitsblätter zur Schrift beinhalten eine generelle Einleitung über die grundlegenden Informationen zur Schrift und Sprache der alten Ägypter sowie zur Entzifferung der Hieroglyphen. Außerdem wird eine Übersicht über einige Hieroglyphenzeichen und deren Lautung im Deutschen präsentiert. Mittels der Aufgaben auf den Blättern können sich die Kinder selber im Umgang mit dieser fremden Sprache ausprobieren. Ziel ist es, ein Verständnis dafür zu wecken, dass die Hieroglyphen nicht einfach geheimnisvolle Zeichen darstellen, sondern eines der ältesten Schriftsysteme der Menschheit bilden, das natürlich ebenfalls grammatische Regeln aufweist (Arbeitsblatt 1, Arbeitsblatt 2, Auflösung).

 

Das alte Ägypten ist auch heute noch in unserem täglichen Leben präsent. In anderen Fächern (Mathematik, Deutsch) wird auf Errungenschaften wie Kalender, Zahlzeichen oder Schrift eingegangen, deren Einführung im alten Ägypten uns noch immer beeinflusst. Das Blatt Ägypten in unserer heutigen Umwelt erklärt den Kindern manche der Phänomene.

Um den Schülern die Möglichkeit zu Verknüpfungen ihres Wissens zu geben, sollen sie aber auch auf noch im heutigen Stadtbild vorhandene Architekturformen hingewiesen werden, die auf ägyptische Vorbilder zurückgehen. Solche Formen sind z.B.

  • Obelisken, die als Denkmal, Grabstein, Meilenstein oder Dekoration (Sanssouci) verwendet werden,
  • Sphingen z.B. an Parkeingängen und
  • Pyramiden.

Vielleicht findet sich auch in der Nähe Ihrer Schule ein derartiges Objekt, auf das Sie verweisen können.

 

Da sich in der Erprobungsphase dieses Projektes gezeigt hat, dass viele Kinder auch daran interessiert sind, wie es auf einer Ausgrabung zugeht, haben wir einige Fotos zusammengestellt.

 

Um sich dem Thema auf kreativem Wege zu nähern, sind in den Unterlagen auch Bastelbögen und Ausmalvorlagen bereitgestellt. Die Bastelbögen Obelisk und Mastaba sollten auf DIN A3-Papier ausgedruckt werden. Zusätzlich dazu wird Schere und Klebstoff benötigt. Hintergrundinformationen zu der Bedeutung dieser beiden Bauwerke kombinieren Wissensvermittlung und kreative Arbeit.

Obelisk: hoher Steinpfeiler, der nach oben hin spitz zuläuft. Den oberen Abschluss bildete meist ein vergoldetes Pyramidion. Obelisken waren bis zu mehr als 30 m hoch und aus einem einzigen Stein gehauen (oft aus rotem Granit). Sie wurden meist paarweise vor den Tempeltoren aufgerichtet und galten als Symbole des Sonnengottes.

Mastaba: arabisch für Bank, ist die Bezeichnung für königliche und private Grabanlagen. Diese Grabform war typisch für den Beginn der altägyptischen Epoche (etwa 3100 bis 2000 v. Chr.). Der oberirdische Bau besteht aus einem rechteckigen Ziegel- oder Steinmassiv mit geböschten Wänden, in das eine Kammer oder Nische eingelassen war, in oder vor der die Hinterbliebenen Opfergaben niederlegen konnten. Die eigentliche Bestattung erfolgte in der unterirdischen Anlage, die über Schächte vom Dach aus zugänglich war.