Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissen­schaftliche Fakultät - Institut für Archäologie

Theorie und Geschichte multimodaler Kommunikation

Wenn wir sprechen, verwenden wir gleichzeitig Gestik und Mimik. Wenn wir Texte verfassen, verwenden wir Typographie und Layout, um den Text leserfreundlich zu gestalten. Bilder werden häufig mit Schrift kombiniert. Dieses Kombinieren unterschiedlicher Mittel in einer Botschaft nennt man multimodale Kommunikation.

Die Multimodalität menschlicher Kommunikation ist kein neuzeitliches, sondern ein allgemeines kulturelles Phänomen, dessen Erforschung noch relativ am Anfang steht. Auch in alten Kulturen gibt es Zeugnisse multimodaler Kommunikationsformen. Der antike nordostafrikanische Raum liefert uns in dieser Hinsicht besonders interessante Forschungsobjekte. Dies liegt unter anderem auch an den speziellen Eigenschaften der ägyptischen Hieroglyphenschrift, deren Gestaltungsprinzipien eine besonders enge Verknüpfung von Bild und Text in einem Kommunikationsakt erlauben. Ein Beispiel:

Abb.: Kelly Accetta

Der Lehrstuhl „Theorie und Geschichte multimodaler Kommunikation“ widmet sich diesem und damit verwandten Phänomenen und nimmt dabei eine interdisziplinäre Perspektive ein, indem allgemein-semiotische, sprachwissenschaftliche, bildwissenschaftliche und ägyptologisch-altertumswissenschaftliche Methoden und Theorien miteinander verbunden werden.

Diese Ausrichtung ist innerhalb der Altertumswissenschaften einzigartig und bietet Studierenden und Mitarbeitenden die Möglichkeit und die Herausforderung, bei der Etablierung eines neuen Forschungszweigs mitzuwirken.